Psychotherapie
In der Schweiz ist die Ausbildung zum Psychotherapeuten streng geregelt. Um Psychotherapeut zu werden, sind folgende Schritte notwendig:
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Psychologiestudium: Ein Bachelor- und Masterabschluss in Psychologie ist die Grundvoraussetzung.
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Weiterbildung: Nach dem Studium folgt eine mindestens vierjährige Weiterbildung in Psychotherapie an einer anerkannten Institution.
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Praktische Erfahrung: Während der Weiterbildung sammeln angehende Therapeuten praktische Erfahrungen unter Anleitung erfahrener Therapeuten.
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Selbsterfahrung: Angehende Therapeuten müssen auch selbst Therapieerfahrungen machen.
Nach der Ausbildung sind kontinuierliche Fortbildungen erforderlich, um immer auf dem neuesten Stand zu bleiben. Die Ausbildung stellt sicher, dass Therapeuten gut vorbereitet sind, um effektive und ethische Behandlungen anzubieten.
Es gibt verschiedene Weiterbildungsinstitute, die sich u.a. in der Richtung unterscheiden. Hier siehst du die vier Hauptrichtungen:
Psychoanalyse
Die Psychoanalyse, begründet von Sigmund Freud, zielt darauf ab, unbewusste Konflikte und verdrängte Erinnerungen aufzudecken, die das Verhalten und die Emotionen des Patienten beeinflussen. Durch Techniken wie freie Assoziation, Traumdeutung und die Analyse von Übertragungen wird versucht, das Unbewusste ins Bewusstsein zu bringen. Ziel ist es, durch diese Einsichten langfristige emotionale Heilung und Selbstverständnis zu fördern. Die Psychoanalyse ist oft eine langwierige Therapieform, die über mehrere Jahre hinweg stattfinden kann.
Humanistische Therapie
Die humanistische Therapie betont die Selbstverwirklichung und das Streben nach persönlichem Wachstum. Wichtige Vertreter sind Carl Rogers mit der klientenzentrierten Therapie und Fritz Perls mit der Gestalttherapie. Die Therapie geht davon aus, dass jeder Mensch die Fähigkeit zur Selbstheilung und zur Entfaltung seines Potenzials besitzt. Der Therapeut bietet ein empathisches, akzeptierendes und authentisches Umfeld, in dem der Klient sich selbst besser verstehen und weiterentwickeln kann. Diese Therapieform legt großen Wert auf die subjektive Erfahrung und das Hier und Jetzt.
KVT
Die KVT (kognitive Verhaltenstherapie) kombiniert kognitive und verhaltenstherapeutische Ansätze, um dysfunktionale Denkmuster und Verhaltensweisen zu verändern. Sie basiert auf der Annahme, dass Gedanken, Gefühle und Verhalten miteinander verbunden sind. Durch Techniken wie kognitive Umstrukturierung und Expositionsverfahren werden Patienten dabei unterstützt, negative Gedanken zu erkennen und durch realistischere, positive Gedanken zu ersetzen. KVT ist in der Regel kurz- bis mittelfristig und zielt auf konkrete Problemlösungen ab.
Systemische Therapie
Die systemische Therapie betrachtet nicht den Einzelnen isoliert, sondern im Kontext seiner Beziehungen und Interaktionen mit seiner Umgebung, insbesondere innerhalb der Familie. Sie geht davon aus, dass Probleme nicht nur in der Person selbst liegen, sondern in den Mustern und Dynamiken der sozialen Systeme, in denen sie lebt. Durch Techniken wie das Genogramm, Reframing und zirkuläres Fragen werden diese Muster sichtbar gemacht und verändert. Ziel ist es, die Kommunikation und Interaktionen innerhalb des Systems zu verbessern und so die Probleme zu lösen.
Podcastfolgen
35. Weiterbildung Psychotherapie: Ökologisch systemisch (Teilnehmerin berichtet 1/2)
36. Weiterbildung Psychotherapie: Ökologisch systemisch (Institutsleiterin berichtet 2/2)
41. Wie gründet man seine psychotherapeutische Praxis?
42. Wie präsentiert man seine psychotherapeutische Praxis?
53. systemische Psychotherapie-Weiterbildung beim Wilob (Teilnehmerin berichtet)
54. systemische Dozierende beim Wilob, die man kennen sollte
1. Psychoanalyse
Sigmund Freud (1856-1939)
Sigmund Freud war ein österreichischer Neurologe und Begründer der Psychoanalyse. Seine Theorien konzentrieren sich auf das Unbewusste, die kindliche Sexualität und die Traumdeutung. Freud entwickelte zentrale Konzepte wie das Es, Ich und Über-Ich, um die Struktur der menschlichen Psyche zu beschreiben. Seine Techniken wie freie Assoziation und Traumdeutung sind bis heute grundlegende Werkzeuge in der Psychoanalyse.
Carl Gustav Jung (1875-1961)
Carl Gustav Jung war ein Schweizer Psychiater und Psychoanalytiker, der zunächst ein Schüler Freuds war, sich später jedoch von ihm distanzierte. Jung gründete die Analytische Psychologie und führte Konzepte wie das kollektive Unbewusste und Archetypen ein. Er legte großen Wert auf Symbole, Mythen und den Prozess der Individuation, der die Selbstwerdung und persönliche Entwicklung beschreibt. Jung betrachtete die menschliche Psyche als komplexes System, das durch universelle Muster und persönliche Erfahrungen geprägt ist.
Freud-Institut Zürich
vier Jahre
1‘850.– Semestergebühr, CHF 1‘100.– Prüfungsgebühr pro Semester, CHF 1‘500.– einmalige Gebühr für Abschlussprüfung inkl. Diplomerstellung und Eintrag ins PsyReg
PSZ
Psychoanalytisches Seminar Zürich
5-7 Jahre
CHF 75'000.-
in Deutsch oder Englisch
min. 8 Semester
min. CHF 61'730 (inkl. Kosten für Lehranalyse und Supervision)
Zürich
2. Kognitive Verhaltenstherapie (KVT)
Akademie für Verhaltenstherapie und Methodenintegration
vier Jahre
2x jährlich neu beginnenden Weiterbildungsgänge
CHF 36'300.-
Postgraduale Studiengänge in Psychotherapie
Basel
vier Jahre
Studienbeginn Januar oder August
CHF 39'550.-
Postgraduale Studiengänge in Psychotherapie
Basel
vier-sechs Jahre
Studienbeginn April
CHF 35'400.-
MAS Kognitive Verhaltenstherapie mit Schwerpunkt Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene
Studiumsbeginn Januar
3. Humanistische Therapie
Postgraduale Weiterbildung in Personzentrierter Psychotherapie
Zürich
Start Herbst
CHF CHF 29’890.-
MAS Integrative Psychotherapie mit prozessfokussiertem Schwerpunkt
4-5 Jahre
Zürich
CHF 29'900.-
4. Systemische Therapie
Andere
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